CEILTEC® Story #7 – Bienen und ihre Klimatechnik
Bienen haben eine innere Uhr, bzw. ein inneres Thermostat was ihnen zum Überleben hilft. Aber leider bringt der Klimawandel diesen Rhythmus der Tiere durcheinander. Dabei sind es am wenigsten kurzzeitige Extremwerte, die nachhaltige Folgen für die Natur haben. Es sind die Änderungen im Temperaturverlauf, die sich am dramatischsten auswirken. So machen zu milde Winter den Honigbienen große Probleme, da sie zu früh die eng gepackte Wintertraube aufheben und eventuell sogar schon mit der Flugaktivität beginnen, bevor es etwas zu sammeln gibt. Das kostet das Volk unnötig Energie, die am Ende fehlen kann und die Völker verhungern lässt. Die Bienen haben daher einige Strategien entwickelt, um die Temperaturschwankungen zu überleben.
Strategie 1: „Heizen“
Im Bienenstock ist es im Winter zwischen 15-20°C warm. Um die Kälte zu meistern, formieren sie sich die Bienen unterhalb ihres Futtervorrats im Bienenstock zu einer Kugel, der sogenannten „Wintertraube“. Mittendrin sitzt die Königin. Durch Zittern – also der Bewegung der Flugmuskulatur ohne die Flügel – regulieren sie die Temperatur innerhalb ihrer Kugel. Damit es dabei gerecht zugeht und alle gleich belastet werden, machen’s die Bienen wie die Pinguine: sie wechseln ihre Positionen untereinander ab.
Strategie 2: „Heizen“
Im Februar, wenn die Königin wieder Eier legt, heizen die Bienen ihren Stock sogar auf 32–35 Grad auf. Und das machen sie, indem sie mit ihren Muskeln zittern. So wird es schön gemütlich.
Strategie 3: „Kühlen“
Im Sommer beträgt die Bienenstocktemperatur um die 35 °C. Steigt die Temperatur in der Beute an, verteilen sich die Arbeiterinnen vor dem Eingang des Nestes und fächern die warme Luft mit Ihren Flügeln aus dem Stock. Dabei können Sie bis zu 7.200 Flügelschwingungen pro Minute erreichen.
Strategie 4: „Kühlen“
Die, für das Kühlen zuständigen Bienen besitzen ein individuelles Thermostat, welches in ihrem Erbgut verankert ist. Damit wird verhindert, dass alle Bienen das gleichzeitige Fächern beginnen und die Stock-Temperatur zu stark absinkt. Bienen von unterschiedlichen Vätern, nehmen bei unterschiedlichen Temperaturen die Kühlarbeit auf, sodass die Temperatur konstant gehalten werden kann.
Strategie 5: „Kühlen“
Die Bienen lüften ihr Zuhause. Sie nehmen mit ihrer Honigblase Wassertropfen aus Pfützen, Tümpeln und ähnlichen Gewässern und würgen es dann im Bienenstock wieder raus. Anschließend spannen sie den Wassertropfen über ihrem Rüssel auf. Bienen, die vor dem Flugloch mit Ihren Flügeln schlagen, lassen das Wasser durch den Luftzug verdunsten. Das kühlt den Stock und sorgt gleichzeitig für die richtige Luftfeuchtigkeit.
Strategie 6: „Kühlen“
Der „Bienenbart“. Die erwachsenen Tiere hängen sich wie eine Traube vor das Flugloch. Denn wer nicht drin ist, produziert auch keine Hitze. Bienenbart heißt das Phänomen übrigens, weil das Flugloch mit der daran hängenden Bienenwolke wie ein Mund mit Bart aussieht. Die Bienen verlassen den Stock und halten sich auf dem Flugbrett auf, um vor allem im Inneren des Bienenstocks keine zusätzliche Wärme durch ihre Körpertemperatur zu erzeugen und mehr Platz zum Ventilieren und Kühlen entsteht.
Strategie 7: „Kühlen“
Hitze wird zu kalten Stellen transportiert. Die Bienen nehmen dabei mit ihren Körpern gezielt Wärme an heißen Stellen des Stocks auf und bewegen sich dann zu Kühlen, um sie wieder loszuwerden. So verhindern sie, dass heiße Bereiche im Stock die empfindliche Brut bedrohen.
Quellenverzeichnis:
[1] Antonia Lange, Christiane Gläser: Nasser Lehm ist die Sonnencreme der Elefanten; 04.07.2015; welt.de/
[2] Martin Vieweg: Coole Klimatechnik im Bienenstock;24. 07. 2014;
wissenschaft.de
[3] Bienen lässt die Kälte kalt; 10.01.2017;
op-online.de
[4] Wie Bienen ihren Stock kühlen; 04.07.2015;
proplanta.de