CEILTEC® Story #3 – Das Thermometerhuhn
Das Thermometerhuhn nutzt unterschiedliche Angebote erneuerbarer Energie, um über einen Zeitraum von 11 Monaten die Temperatur in seinem Bruthügel bei konstanten 33°C zu halten. Die gleichmäßige Temperatur wird von einem Biothermometer in seinem Schnabel ständig kontrolliert. Hier zeigt sich, dass es mit verschiedenen Techniken möglich ist, mit natürlichen Ressourcen gleichmäßig zu heizen. Das sollte uns bei unserem Bauen als Vorbild dienen.
Während der australischen Wintermonate Mai und Juni beginnt das Huhn eine Grube zu graben. Am Boden wird organisches Material, in Form von Ästen und Blätter, abgelegt. Die Grube bleibt solange offen, bis der erste Regen das organische Material durchfeuchtet.
Nach der Regenzeit vermischt das Huhn das durchfeuchte Material mit Sand und deckt dieses Gemisch zusätzlich mit Sand ab. Die Grube wird somit langsam gefüllt. Der Verrottungsprozess des durchfeuchteten Materials kann nun unter der Abdeckung beginnen und kann die entsprechende Wärme entwickeln (vergleichbar mit einem Biogasbehälter).
Ende August beginnt das Huhn mit der Herstellung der Vertiefung einer ca. 60cm tiefen Kammer, die als Ablage für die auszubrütenden Eier dient. In den folgenden Monaten September und Oktober wird dann mit der Einlagerung der Eier begonnen. Die Eier werden von dem Huhn über einen bestimmten Zeitraum gelegt und der männliche Part bringt die Eier in den Bruthügel ein, indem es diesen auch öffnet.
Denn zwischenzeitlich hat das Huhn über der Kammer mit den zuerst abgelegten Eiern einen großen Bruthügel aufgebaut. Dieser Hügel besteht aus Sand und Erde, die aus der Umgebung zusammengetragen werden. Nach der Fertigstellung des Bruthügels, während der Frühlingssaison, entwickelt sich die innere Wärme aus dem Gärprozess der organischen Bestanteile, die anfänglich in den Boden der Grube eingelagert wurden.
Die Wärme, infolge der Verrottung, versiegt allmählich. In der anschließenden Sommerperiode wird dann die weitere Beheizung durch die Sonnenstrahlen übernommen. Um die gleichmäßige Temperatur von 33°C sicherzustellen, muss der Hügel gegenüber der starken Sonneneinstrahlung geschützt werden. Dazu dient eine zusätzliche Sandschicht als Isolation.
Während der folgenden Herbstsaison nutzt das Huhn verschiedene Techniken, um die tageszeitlichen Temperaturschwankungen auszugleichen. Über Tags wird der Hügel abgeflacht, um die Sonnenstrahlen der tiefstehenden Sonne gleichmäßig einzufangen. Der abgetragene Sand wird seitlich gelagert, um von der Sonne ebenfalls erwärmt zu werden.
In der im Herbst meist kälteren Nacht wird der tagsüber erwärmte (Speicherung der Wärmeenergie im Sand) und seitlich gelagerte Sand wieder über den Hügel ausgebreitet. Die im Sand eingespeicherte Wärme hilft dann die gewünschte Temperatur im Bruthügel zu halten. Alle diese Aktionen richten sich nach der ständigen Messung der Temperatur im Bruthügel mithilfe des Schnabelthermometers.